Warum ist die 7 Stunden Nachtruhe Initiative nötig?

  • weil das kant. Flughafengesetz von 1999 durchlöchert und die Einhaltung der 7 Stunden Nachtruhe seit 20 Jahren durch eventual-vorsätzliche Flugplanung nicht eingehalten wird. Beweise siehe beigelegte Statistik.
  • weil das Gesetz von Bund/BAZL und Flughafen immer mehr ignoriert wird und einfach eine halbe Stunde später zum Standard wurde unter Aufsicht des RR im Verwaltungsrat des Flughafens.
  • weil das jährliche Lärm-Wachstum (klare nächtliche Überschreitungen) zu immer mehr Konflikten mit der Bevölkerung führt.
  • weil all die Kaizen-Übungen des Flughafens und der Swiss nichts bringen, da die Maßnahmen Geld kosten werden (mehr Personal in der Bodenabfertigung, mehr Ausrüstung z.B. Deicing, ev. Reserve-Flugzeug für Verspätungsabbau, etc.)
  • weil die Baustelle SIL und Betriebsreglement zu bereinigen ist.
  • weil der Bundesauftrag einseitig nur zu Gunsten des Flughafens ausfällt.
  • weil der Bund immer mehr Rechte für sich beansprucht, ohne Geschädigter zu sein und die Bevölkerung Außen lassen will.
  • weil der Bürger mit den rechtlichen Verrenkungen juristisch nicht mehr klarkommt (Bussenreglement, Rechtsform gemäss OR). Die Reihenfolge der Obrigkeit ist nochmals zu prüfen und kann sich nicht gegen die darunter leidende Bevölkerung richten zu Gunsten der Wirtschaft.
  • weil die Umsetzbarkeit möglich ist, wenn beispielsweise die Airport-Authority (Verlängerungs-Arm BAZL) wieder wie früher mehr Druck und Kontrolle auf die operationelle Abwicklung ausübt und einmal ein stark verspätetes Flugzeug am Boden belässt. Auch Slot-Zuteilungen des privaten Slot-Vereins wären zu prüfen (z.B. Leerflüge und Zusatzflüge).
  • weil uns keine Forderung im Initiativtext bekannt ist, die die 7 Stunden Nachtruhe gefährden könnte. Wir sind ja keine Flughafen-Gegner!

Es wird von verschiedenen Seiten wie Flughafen Pro und Flughafen behauptet, dass die Initiative zum Ziel hat, die Betriebszeiten am Flughafen zu verkürzen. Dies stimmt überhaupt nicht. Die Betriebszeit soll wie heute von 06.00 – 23.00 Uhr gelten. Was neu ist sind die klaren Ausnahmeregelungen/ Entscheidungshilfen und das Verlangen der Begründungen von 23.00-24.00 Uhr. Es soll wieder Transparenz und ein vertrauliches Verhältnis zur Bevölkerung entstehen.

 

Zu den Verspätungen:

Durch die ausgedrückte Zitrone in den Abfertigungsprozessen verfehlt die Suisse ihre Pünktlichkeit (Anteil Handling Swissport 1/3). Die Pünktlichkeit lag 2024 bei 65%. Der Flughafen ist zuständig für einen sicheren und geordneten Flughafenbetrieb und trägt die Gesamt-Verantwortung für alle Prozesse im Operations-Bereich. Da ist nicht nur ein Betrieb für den Turnaround eines Flugzeuges eingebunden. Die Koordination bei Fehlleistungen unterliegt der Flughafen-Direktion. Die Erfüllung dieser Aufgabe wäre wichtiger als Unwahrheiten bezüglich der Verkürzung der Betriebszeit zu verbreiten.

Der Flughafen schreibt:

Wir wollen die Betriebszeiten von 06.00 – 23.30 Uhr beibehalten und ergreifen Maßnahmen gegen Verspätungen. Als internationales Drehkreuz der Lufthansa ist die Anbindung von Zürich eine wichtige Infrastruktur (über 30% Transfer-PAX). Wir begrüßen das Bekenntnis des Bundesrates (BR A. Rösti) zum Erhalt der heutigen Betriebszeiten. Frankfurt als großer Hub kann es auch.

Erhöhung der Lärmgebühr vom Flughafen beantragt.

Diese Lenkungsmassnahme soll Anreiz schaffen, dass in den lärmsensiblen Nachtstunden pünktlicher und mit leiseren Flugzeugen geflogen wird. Ohne die halbe Stunde nach 23.00 Uhr könnten die Langstreckenverbindungen nicht mehr betrieben werden. Die Februarstatistik zeigt, dass es mit der Vorverlegung der letzten Slots um eine halbe Stunde absolut möglich ist die Zeiten einzuhalten. Wem soll eigentlich ein Fluglärmzuschlag zu Gute kommen (Wirtschaft, Politik)?

Was sieht man in den von der FLS erfassten Statistiken: (siehe hier unter Statistik)

Die lämigsten Langstreckenflugzeuge der Lärmkategorie II (B777 und A340) sind in den Randstunden geplant. Auffällig ist, dass immer mehr Charterflugzeuge (Edelweiss und Chair) zu den Verspätungszahlen beitragen. Alle gelbmarkierten Slots sind so geplant, dass die Flugzeuge um mehr als 80% die Zeiten nicht einhalten können, d.h. die Verspätungen werden eventual-vorsätzlich in Kauf genommen. Die Wetterzahlen zeigen, warum welche Pisten zugeteilt werden mussten. Auch sieht man aufgrund der wöchentlichen Startdaten, wie sich mit der Erhöhung um 20% die Verspätungen nach 23.00 Uhr um das 4-5 fache anwachsen. Auffällig sind die durchschnittlichen Tagesverspätungen zwischen ankommenden und abfliegenden Flugzeugen. Grund ist bereits beschrieben.